2018: Das 3. Freiburger Double-Marathon Event
MDM Freiburg Doppel
Am Sonntag, den 8. April 2018 starten wir um 4:30h in Freiburg Zähringen den Mon Devoir Marathon zum Freiburg Marathon. Wir finishen, wo andere anfangen:
Start: 04:30h in Freiburg Zähringen, In den Weihermatten 66 (s. Skizze unten). Achtung Sommerzeit: Stirnlampe nicht vergessen.
Schwierigkeiten: Keine besonderen. Naja, die Strecke ist nicht markiert. Wer vorlaufen möchte bringt dazu bitte sein Navi mit. GPX-Datei siehe unten. Die Zeitnahme der Vorläufer erfolgt in Eigenverantwortung (Nachweis dann getrackte Route)
VP 1: KM 23, Oberrieder Straße 27: Birgit & Franky
VP 2: KM 33, vis-à-vis der Haltestelle Vauban Mitte: Martin
Ziel: Madisonallee / Startbereich 13. Freiburg Marathon
Streckenverlauf: Start in Zähringen am Quartier der Stolpertruppe - über den Dächern von Herdern zum Kanonenplatz bei KM 7 - Downhill Schlossberg-Nase - an der Dreisam bis Ebnet KM 11 - vorbei amn Welchental und Attental nach Zarten KM 17 - westwärts auf der alte B31 zurück nach Ebnet - über die Dreisam bei KM 21 - Littenweiler - Waldsee VP1 bei KM 23 - Sternwaldeck KM 26 - Günterstal um das Kloster St. Lioba KM 28 - Lorettoberg KM 31 - Solarsiedlung - Vauban VP2 KM 33 - Haslach-Gartenstadt - Weingarten - Dietenbach - Altbetzenhausen KM 39 - Flückiger See - Mooswald - Endspurt im Areal der technischen Fakultät - Finish im Startbereich des Freiburg Marathons auf der Madison Allee an der Freiburger Messe
Start: zum 15. Freiburg-Marathon um 11:00h
Résumé: Freiburg-Doppel, die Dritte. Ich schlafe schlecht und stehe nach 3 Stunden auf, lange bevor die Weckzeit erreicht ist. Gibt es einen Grund für diese Nervosität? Die kurze Nacht, ich sinniere etwas schwerfällig, doch finde keine Erklärung. Alle vier der zum Doppelevent gemeldeten Läufer gelten als äußerst zuverlässige MDM-Zeitgenossen. Wir werden sicher vollzählig starten. Ich blicke zurück, der Samstag ist doch auch gut verlaufen: Bei Traumwetter sitzen Jürgen und Ich noch auf den Treppen der Freiburger Messe. Während unserer Pasta-Maultaschen Party beraten wir zwei Läuferinnen, die am Sonntag ihren ersten Halbmarathon laufen möchten. Alle genießen die warme Sonne hier vor dem Eingang zur Messe und sind zuversichtlich. Drinnen verweilten wir lange bei Didi, den wir zwischenzeitlich sogar am verwaisten Zermatt-Marathon Stand vertreten. Und das erfolgreich, denn alle nur halbwegs Interessierten werden unmittelbar in ein Gespräch verwickelt und mit Informationsmaterial versorgt. Didi bekommt dann auch ein 12 kg Paket von mir: 2.500 Flyer der brandneuen 2. Auflage der Afrika-Flyer. Gedacht für die Zermatt-Startbeutel, dazu das 50 MDM-Buch und den Sonderdruck zum letztjährigen Europaweg-Lauf. Als Dauerkunden und mit dem Spenden-Lauf Hintergrund bekommen wir sogar einen deutlich reduzierten Startpreis für unsere 5 Meldungen zum Zermatt-Ultra im Juli. Am Stand treffen wir auch die Lauflegende Charly Doll und planen ganz spontan einen MDM zu seinem “härtesten Halbmarathon Deutschlands”. Torsten weist uns später auf die Termin-Kollision mit dem 100er in Biel hin. Schade, dann besuchen wir deinen X-Trail im nächsten Jahr, Charly. Also der Samstag vor dem Doppel soweit erfolgreich. Schon um 3:45 Uhr bin ich wieder an der Messe. Unsere Auto-Rochade steht an. Torstens Tochter fährt die Breisacher Fraktion und die eingesammelten Freiburger zur Messe, um dann mit mir als letztem Mitstreiter zum Waldhotel Zähringen zu fahren. So steht unsere Wechselzone in erster Reihe an der Messe bereit. Ein eingespieltes Ritual. Vielen Dank an deine Tochter, Torsten, für dieses Engagement, denn dazu gehört ja auch noch die Rückfahrt nach Breisach in dieser frühen Morgenstunde.
Startnummernausgabe, Kaffee ohne Milch, konzentrierte professionelle MDM-Startstimmung, der Tageszeit angemessen. Ziemlich pünktlich starten wir um kurz nach halb 5 ins Dunkel der milden Zähringer Nacht. Wir genießen den Gegensatz zum Startgetümmel, welches auf uns ab 11 Uhr warten wird. Freiburg gehört uns allein um diese Uhrzeit außerhalb der Innenstadt. Schon bald ist der Kanonenplatz erreicht. Südbaden trinkt gerne räumt aber weniger gerne auf. Davon zeugen die 2 Quadratmeter um die überfüllten Mülleimer. Improvisierte Alt- oder besser Leer-Glascontainer.
Der Downhill in die Innenstadt macht Spaß, obwohl wir uns die wagemutigen Abkürzungen vom Karfreitags-MDM im Dunkeln ersparen. Dann wird es kalt. Ist das vielleicht der Höllentäler, der uns jetzt im Dreisamtal die Gänsehaut beschert? Ich frage Jürgen, unseren Klimaexperten: Der kann wieder einmal keinerlei Kälte feststellen, also hängt mein Temperaturempfinden doch vermutlich an der kurzen Nachtruhe. Der östliche Wendepunkt ist bald erreicht. Jetzt geht es mit Freude auf den Verpflegungsposten bei Birgit zu. Und das in der blauen Stunde, wir können die Stirnlampen für heute ausschalten. Immer wieder ein erhebendes Gefühl, wenn man aus der gelaufenen Nacht auftaucht. Nur komisch, dass wir in diesem Verbund von Mario, Jürgen, Torsten und mir heute wohl zu schnell unterwegs sind. Gegen 8 Uhr angesagt klingeln wir Birgit schon um viertel nach sieben aus der Nachtruhe. Wie unverschämt. Aber Birgit ist MDM-gehärtet. Da ist einfach viel Empathie für uns MDM-Läufer, ganz gleich ob in der Tropenhitze von Lomé, radelnd im Dreisamtal oder mitten in der Wochenendnacht in der Oberrieder Straße. Das ist eine der Symbiosen, die das MDM-Geschehen von gewöhnlichen Marathons abhebt. Der Trick mit der Frage nach den Mon Devoir Flyern funktioniert: Torsten und Mario unterschreiben die Mon Devoir e.V. Mitgliedschaft noch am voll gedeckten Küchentisch. Das ist natürlich ein großer Gewinn für die Sache. Und das meine ich auch, wenn ich den Begriff Symbiose strapazierte. Birgit freut es ebenfalls und alle sind guter Stimmung ob des gelungenen Frühstücks. Doch wir müssen weiter, um 10 Uhr wollen wir an der Messe eintreffen. Das klappt nicht ganz, denn ein weiterer kurzer Aufenthalt verlangt VP2: Martin hat sich an die Abmachung gehalten und nur Wasser und Gläser bereit gestellt. Wir hinterlassen ein Beitrittsformular versteckt im MD-Flyer… Danke Martin, lies es bitte bei Gelegenheit mal durch.
Wir laufen durch Haslach und Betzenhausen ins Seeparkgelände mit sehenswerter Kirschblüte. Schon finishen wir während wir noch darüber diskutieren, wo sich die Ziellinie befindet. Mitten im Trubel. Gefühlt 6.000 nervöse Halbmarathonis und 1.000 Marathonies wuseln hier auf dem Messegelände herum. Wir fühlen uns schon sehr cool mit unserer 84 km-Werbung auf dem Rücken. Vanessa und Bernhard treffen wir am Ende des Startblocks C und sprechen uns gegenseitig Mut zu. Dann geht es endlich los. Ich weiß wirklich nicht warum, finde mich doch gleich wieder auf 4 Stunden Kurs und verliere dadurch leider den Kontakt zur Bezugsgruppe. Unser letztes gemeinsames Déjà-vu ist das Schild mit der Redewendung: "Sex, Drugs and Marathon" frei nach Ian Dury. Später lese ich eine weitere nette Handreichung: "...If you pass we turn around and check you ass…" Okay, das sind die Sprüche, die wirklich weiterhelfen, wenn die Beine schwerer werden. Aber alles läuft rund bis ich Zeuge der Herzmassage bei KM 20,5 werde. Richtig übel ist das. Leider entnehme ich heute der Zeitung, dass der 23-Jährige diesen Lauf nicht überlebt hat. Das ist sehr, sehr traurig und zu den wiederkehrenden Bilder der Szene denke ich zurück an den Schluchseelauf 2017.
Im Ziel finden wir alle zusammen. Die 84-Kilometer Junkies und die Schnellläufer Gerd, Albrecht und Hendrik, die sich auch in diesem Jahr mit einem City-Marathon begnügen. Ich kann Euch nur sagen: Ihr habt die schönsten 5 Stunden und 38 Minuten des Tages verschlafen.
Euer Christof