3. MDM-Suisse - Faszination Gotthard

Der 2. MDM-Suisse ist geplant. Torsten hat uns einige sehr schöne Höhenmeter aneinander gereiht. Stay tuned.
 

Strecke: 43,5 KM, +/- 2400 HM

 

Start: Mittwoch, den 22. August 2018 um 08:30h in Andermatt an der Kaserne (siehe karte)

 

VP: keine, Rucksackverpflegung

 

Ziel: Andermatt

 

Karte: Wegen der Höhenlinien in unserer Kartenansicht am besten auf "OpenTopoMap" einstellen...

 


Foto von Erik (er kann Gruppen-Selfies...)

 

 

Ergebnisliste

 

Résumé: Der 78. Mon Devoir Marathon reiht sich nahtlos in die Liste der Swiss-Extrem-MDMs. Einzelne Passagen auf dem Europaweg waren zwar kritischer aber im Gotthardkristallin gibt es weniger Abschnitte, die von uns Normalläufern auch gelaufen werden können/könnten. Das Resultat: Ein 12-Stundenkaliber mit vorgeschalteter sehr kurzer Nacht.

6 Starter an einem gewöhnlichen Mittwoch bei 500 km Wegstrecken An- und Abfahrt. Das ist erstaunlich. Ebenfalls bemerkenswert: Erik ist außerhalb unserer Overseas-Serie der erste internationale Starter eines MDMs. Und was für einer. Seine Qualitäten als Orientierungsläufer stellt er in den Dienst der Gruppe, was besonders wichtig wird, als jenseits der 10 Stunden die GPS-Geräte so langsam ihre Spannung verlieren.

Alle sind pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk. Die Freiburger Fraktion bricht um 5 Uhr auf. Wir treffen Torsten am Park&Ride in Krozingen, der diesmal nicht fahren darf. So haben wir den ganzen Tag immer mal wieder ein Thema: Wie wird der IRONMAN-BMW wohl ohne Räder da stehen, wenn wir erst in der Nacht zurückkommen?

Andermatt ist zügig erreicht, so zügig, wie es die eidgenössischen Blitzer eben noch erlauben. Mit uns trifft Erik ein, wir finden uns auch ohne einen präzise definierten Treffpunkt. Es gibt dann noch einen Schnelldurchlauf in allgemeiner Alpengeologie, was später unterwegs aber hier und da wieder aufgefrischt werden muss. Wichtiger sind heute die Ausblicke. Oberhalb der Baumgrenze stört nichts beim Studium der Murmeltiere. Wir sind gesegnet mit idealem Wetter und genießen durchgehend schöne Fernblicke auf die schroffen Welten der externen Massive Aar- und Gotthard.

Durchs ehemals verschlafene Andermatt – das war einmal, hier herrscht rege Bautätigkeit – geht es im großen Bogen östlich und südlich um den Gemsstock. Bis zur Gaffallenlücke auf 2821 Metern haben wir schon mehr als die Hälfte der Tagesration an positiven Höhenmetern überwunden. Entsprechend fortgeschritten ist auch die Uhrzeit. Dann 500 Downhillmeter im robusten Kristallinblockschutt um auf 2770 Metern die Grenze Uri / Ticino zu überschreiten. Am Lago della Sella heißt es dann bereits „Buon giorno‟.  Weiter unten erreichen wir den Passo del San Gotthardo, der für die überwiegende Zahl der Passanten heute vermutlich den Höhepunkt ihres Ausfluges darstellt. Wir versorgen uns am VP, sitzen gemütlich in der Sonne aber die Uhr läuft: Kein Biergarten weit und breit, d.h. keine Biergartenklausel. Der letzte Anstieg des Tages führt uns am Lago di Lucendro vorbei auf den Passo d'Orsirora (2528 Meter), die Gatscholalücke, die uns zurück in den Kanton Uri entlässt.

Dann wird es etwas zäh, aber die schönen Aussichten schließen jetzt wieder das Urserental ein, in Schillers Tell-Dichtung ein „heiteres Tal der Freude‟, welches nach der „Brücke, welche stäubet‟ (Teufelsbrücke) und dem „schwarzen Felsentor... Kein Tag hat's noch erhellt‟  (Urnerloch) erreicht wird, wenn man hinaufsteigt „dem Strom der Reuss entgegen, die wildes Laufes von dem Berge stürzt‟.

Wir jedenfalls stürzen heute nicht „wildes Laufes von dem Berge‟ sonder eilen „schnellen Schritts‟ vorüber, denn wir dürfen „nicht weilen, wo die Ruhe wohnt‟.  Erreichen den Talboden dann auch bei Hospental und wären lieber schon an der Teufelsbrücke, wo unweit unser Abenteuer heute endet. Im Ziel ist es MDM-untypisch ungemütlich. Der einsetzende Regen und Donner zeigt uns, welch gnädiger Wettergott uns heute begleitet hat.

Ein MDM-Extrem aus dem Kartenschrank von Torsten hat uns einen aussergewöhnlichen Lauftag beschert. Danke auch an Erik, Jürgen, Gerd und Albrecht: Ein starkes Team, trotz so mancher gesundheitlicher Handicaps. Gegen Mitternacht bin Ich dann auch zuhause. Allein mit meinen Gedanken und dieser unbeschreiblichen Hochstimmung den Bergen unverletzt entkommen zu sein.

 

Euer Christof

 

 

....aus unseren Exkursionsseiten (90er Jahre):

Die Gotthardroute: Überquerung des Gotthards 1236 urkundlich erwähnt. Die Schöllenenschlucht im zentralen Aaregranit bildete lange Zeit ein unüberwindliches Hindernis. A: Urner Teilstück der 1828-1830 ausgebauten Gotthardstrasse. B: Die alte Teufelsbrücke (1595) ist 1888 eingestürzt. C: Das Urnerloch (1707) als Ersatz für die an Ketten hängende 'Twärrenbrücke' (erster Alpenstrassentunnel). Lithographie aus dem 19. Jahrhundert. Abbildungen gescannt aus: Iten, K. (1990): Adieu-Altes Uri.- 544 S. Zürich (Neue Züricher Zeitung).

 

 

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